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Man betrachtet sie als Schönheit. Tn Schowra, Terewa, Bompolta und ("ar Nicobar sind so
grosse Zähne sehr selten, dagegen kommen sie gelegentlich in Katschal und Sambelong
(Gross- und Klein-Nikobar) vor. Bei allen Stämmen sind die Zähne bei den Individuen vom
Alter von 13 Jahren an gefärbt: nur in der Grösse der Zähne besteht ein Unterschied.
Leider unterlässt es Roepsdorff) den Gesiehtsausdruck der Nikobaren mit den Kolossal-
zähnen zu schildern: aber man kann sich leicht denken, wie ein solches Rosskastaniengebiss
dem Gesicht stehen nniss.
Eine ähnliche Erscheinung wie auf den Nikobaren findet sich nach Michicho Maclay
auch auf den Admiralitätsinseln (228).
Wir haben gesehen, dass nach Entfernung des Schmelzes die färbende Wirkung des
Betels viel intensiver auftritt. Auch aus folgenden Gründen glaube ich noch die Färbung als
das Primäre annehmen zu müssen:
1) In den Gegenden, wo die Flächenfeilungen mit Färbung kombiniert vorkommen,
werden weisse Zähne für unschön gehalten, die Farbe ist in allen Aussprüchen der Leute
dieser Gegend das Massgebende.
2) Die Feilungsformen sind nicht einheitlich; es ist ein Gewirr der verschiedensten
und kompliziertesten Formen, die zum grossen Teil nur durch die Färbung Effekt machen.
Die Farbenfeilungen sind auf den ostindischen Archipel, auf Papuanen und Malayen
beschränkt.
Das Vorkommen der Farbenfeilungen bei asiatischen Papuanen ist in der Zeitschrift
für Ethnologie, Berlin, Band XXI Seite 137 bestätigt:
1. für die Bewohner der Insel Ceram.
2. für die Bewohner der Insel Amboina.
3. für die Tenimber.
4. für Babber.
5. für Letti und
6. für Kai.
Auch für Halmahera ist die Farbenfeilung bestätigt, und zwar durch W. Küchenthal {;2'l'd):
„Zalinfcilung ist auf Halmahera vorhanden, jedoch in geringerem Maße, und beschränkt sich
auf das Gleichfeilen des Ober- und Unterkiefers mit den anderen Zähnen, sowie auf das
Eiiifeilen einer flachen Rinne in die Oberseite eines jeden Schneidezahnes."
Schliesslich wird von den Alfuren auf Buru von BU-kiiiore{2'^0) die Dellenfeilung erwähnt.
Bezüglich der Farbenfeilungen unter den asiatischen Malayen kann ich nur nuf llilc
verweisen, der in sehr ausführlicher und genauer Weise verschiedene von ihm aufgestelUe
Formen von Farbenfeilungen für bestimmte Gebiete des malayischen Aichipels angibt.