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Snli(i(j/(u. der schon vor Muid-Padilhi diese zwiefache VeruiistaUiiiii; beschi-iebeii
hatte (41). hielt sie für eine Kiiientünihchkeit der llnazteken. (Um- (Hrekten \'orehein der
Panüteken. (he Zeitgenossen Mofn-Padil/as waren.
Die Huazteken hatten an der ^»rossen Auswandernng' der Tolteken Anteil, hatten
sich jedoch bald von den übrigen Völkern, die von Tollan ,i>ekoninien waien. infolge imierer
Zwistigkeiten getrennt.
Nnn hat man nnter den ältesten Resten nnd Trüniniern der toltekischen Zivilisation,
soweit sie heute bekannt sind, auf dein alten Kirchhofe von Cerro de las Palmas, der von
Doutrelaine im Jahre ISlif) duichwühlt wurde, einen Schädel aufgefunden, der an den
Schneide- und Eckzähnen des Unterkiefers die von Sahagun erwähnten und beschriebenen
Yei'stiimnu4ungen zeigt.
Dieser Schädel betindet sich noch heute in den Sammlungen (U^)^ Pariser .Museums.
\i\ diesem Falle ist nur der untere Zahnbogen von der \'ei'stimnnehing ergriffen.
..Es ist leicht zu erkennen." sagt Hdiit//. ..dass die SchiuMde- und Eckzähiu^ an
ihren inneren Kanten mit Hilfe eiiu^s festen, hallen, zylindrischen Körpers angefeilt sind, die
gefeilten l^'lächen siml regelmässig geglättet und deutlich konkav: die Lücken, die aus dem
Substanzveiiuste resultieren, messen nicht weniger als 2— 4 mm."
Von den sechs Schädeln, die in Cerro de las Palmas aufgefunden siml. ist dei-. um
den es sich hier handelt, der einzige, der seinen Unterkiefer noch besitzt. Wir wisscui daher
nicht, in welchem Masse die übrigen Schädel dieselbe Zahnverstümnielnng eilitten haben.
Ausserdem hat uuin nach Haut!/ in einer huaztekischen (irabstätte. die aus der
Zeit vor der spanischen p]roberuug stammt, ein SchädeUVagment gefunden, das die von
Sahagun und Mofa-Padilla genuichten Erörterungen vollständig bestätigen kann.
Längere Zeit war man darüber im Unklaren, ob auch noch in der Jetztzeit die Zu-
spitzung in diesen Gegenden geübt wurde, bis Hamy die Sache aufklärte. Jni Bulletin
d 'Anthropologie de Paris des Jahres 1 888 behandelt er in einem besonderen Abschnitte (42) diesen
(iegenstand. Ei' sagt:
„Nachdem ich nach den Texten von Sahagun und Mota-PadiUa die \'erunstaltungen.
die bei den Huazteken zur Zeit der spanischen Eroberung üblich waren und ebenso bei den
Pamtteken des 18. Jahrhunderts, mit denjenigen verglichen habe, die mir das Studium
der anatomischen Belege, die von Doutrelaine auf dem alten Kirchhofe von Cerro de las
Palmas aufgefunden waren, offenbarte, habe ich sicher behaupten zu können geglaubt, dass
die Huazteken der Jetztzeit den (lebrauch, ihre unteren Schneide- und Eckzähne si)itz zu
feilen, wie es ihre Väter übten, aufgegeben haben. In der Tat habe ich nie etwas von
ähidichen Verunstaltunuen berichtet gefunden, nnd Doutrelaine selbst, der doch in der