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Fonior lassen nach donisclhon Antor die Vorfoclit(M- in Kroö (Benknlon) ihro Zälino
..sci)ih kaian" — spitz wie Mäiisezähne — feilen.
In Lais (Benkulen). so berichtet AckcrJiit des weiteren, schleift man die unteren
Zähne wie bei fleischfressenden Tieren.
Nach Waif^: (87) haben die Bewohner der Mentaweiinseln dreieckig»- zn^efeihe Zähne.
Die Quelle für diese Notiz ist von Bosenhcrg (38), derselbe, der auch für Nias die Zuspitzung-
angegeben hat. deren Vorkommen auf der letzteren Insel jedoch heute vielfach in Abrede
gestellt wird.
Auf Sumatra ist der Brauch für (he Bewohner von Lebong angegeben, uiul zwar
von Veth. ebenso ist er von Djapara in Java brieflich garantiert (Uhh).
Auch für Borneo ist die einfache Zuspitzung bestätigt: H. Keppel (39) berichtet
schon 1847. dass die Sibnowans. ein heidnischer Stamm am Lundufluss in Nord-Borneo. spitz
wie Haihschzähne gefeilte Zähne zeigen.
Schliesslich ist noch eine Notiz, die sich bei Ihcyiixj iindet und das Vorkommen
der Zuspitzung von JMadnra und Celebes beweist, zu erwähnen: ..In der Wiesbadener
Sammlung fand V/rclwtv einen Schädel von Madura. nördlich von Java, einen von Menado
und einen von Makassar. deren Zähne gleichfalls spitz gefeilt sind."
Auch ich habe in verschiedenen Sammlungen, so in der Sammlung des Göttinger
und des Greifswalder anatomischen Institutes, die einfache Zuspitzung an ^lalayenschädeln
feststellen können. Auf Tafel 1 bei a sehen wir den Schädel eines Javanen. dessen 4 obere
Schneidezähne einfach spitz gefeilt sind.
Merkwürdigerweise haben Sara;>-/n und hikohscn, soviel ich weiss, die einfache Zu-
si)itzung unter Malayen nicht berichtet.
Die obigen Angaben genügen indessen schon, die Annahme zu rechtfertigen,
dass die einfache Zuspitzung über ein grosses Gebiet im malayisclien Archipel verbreitet und
nicht mir eine Eigentümlichkeit der Bapuanen und Negritos dieser Gebiete ist.
Unter den mongolenähnlichen Völkern sind ausser den Malayen auch von den
üreingeboreuen Amerikas mehrere Stämme zu nennen, die sich der Umgestaltung des Ge-
bisses (huTh einfache Zuspitzung der Zähne angeschlossen haben.
Dass in Amerika diescM' Ih'auch sich Iindet. bemerkt auch Jlirriiu/ in seinei' Arl)eit.
doch gibt er nur wenig Belege dafür. Er erwähnt, dass die nach Brasilien eingeführten
Neger spitze Zähne haben, dass die Biasilianer (Indianei) in Pernambuco diese Sitte nach-
ahmen. Ich möchte hier erwähnen, dass ich an mehreren Mulattenschädeln der (iöttinger
Sammlung die Zuspitzung feststellen konnte. Die mittleren Schneidezähne waren hier aller-