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Noch ist zu bonioikon. dnss diiicli diese Notiz ZiDtijriiff's eine andere Behauptung
Ihe rings, dass nänilicli die einfache Zuspitzung- nie zu,i;ieicli mit dem Ausreissen der Zähne
verbunden sei. aussei- bei den Apono. ihre Giltigkeit verliert. (Vergl. angegebene Stelle.)
Zumeist werden beide Geschlechter dieser Art der Deformierung unterworfen und
zwar zur Zeit der Verheii-atung oder Mannbarkeitserkläiung.
Bemerkenswert ist es, dass die Zuspitzung bei ihrer grossen Verbreitung nur relativ
selten mit anderen Deformationsformen kombiniert erscheint.





Um die Ausbreitung der einfachen Zuspitzung festzustellen, lassen wir die Völker
nach der Peschdschcn Anordnung an uns voiiibergehen und prüfen, in wie weit sie sich
dieser Art der Zahndeformation angeschlossen haben, welche Bedeutung sie (heser Verun-
staltung beilegen und wie sie dieselbe ausführen.
Die Australier üben die einfache Zuspitzung nicht, wenigstens habe ich derartiges
weder von den ausgestorbenen Tasmaniern. noch von den Bewohnern des festländischen
Austiahen gelesen. Auch der letzte grössere Reisebericht über diese (iegenden von Semon (29)
erwähnt diesen Gebiauch nicht.
Dagegen haben die Papuanen. den AustraHern und Tasmanien) am nächsten
verwandt, diese Sitte, allerdings mir vereinzelt, angenommen.
Bei den australischen Papuanen findet sie sich nur an einer Stelle, nämhch an der
Südwestküste Neuguineas.
Nach Finsch (30) feilen an der Südwestküste die Bewohner des Utanate die Zähne spitz.
Bei Uhlc (31) heisst es: ..Bei den Papuas auf Neuguinea findet sich (\ov Brauch,
die Zähne zuzuspitzen, um- an einer Stelle: in der (Jegend des Wamukaflusses, ausserdem
auf Wagen. A'^or der Hand ist der (iebrauch. die Zähne zu deformieren, an der Südküste
von Neuguinea nur einmalig gefunden."
Darüber, wie die Papuanen diesen Brauch begründen, sowie über (he x\rt der Aus-
führung ist in beiden Notizen lei(hM' nichts erwähnt.
Unter den asiatischen Papuanen sind es besonders die Negritos der PhiHppinen. unter
denen man die einfache Zuspitzung angetroffen hat.
Von den von A. B. Mauer auf Luzon gesammelten Negritoschädeln sagt Virchoir (32):
..Die Zusammengehöiigkeit diesei- Negi'itoschädel wird in deutlichster Weise dargelegt durch
ein höchst charakteristisches Zeichen, nändich durch die vermittelst einer l^'eile in eine Säge-
form gebrachte Zahnreihe. Hls sind die Zr.hne. namentlich die voideren. uiul von diesen
wieder die des Überkiefers, seitlich abgefeilt, sodass sie in scharfe Spitzen wie Raubtier-
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