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Auch bei den Tus('liil;niii(> trifft man die (Miifaciic Zuspitzuiiu an. (^henso wie hei den
Makua in Mosanibiqiie (82. 83).
Nach Livingsfonc (84) üben die .Makonde und Matauibwe ebenfalls die Zuspitzunj^-.
Auch den Völkern Deutscii-Ostafiikas. der Kilimandscharo- und Keniaiiie^end und an den
oberen Seen ist die Zuspitzung der Zähne nicht fremd, wie aus folgenden Angaben hervorgeht:
..Die Wawra am östlichen Ufer des Albert-Njansa pflegen ihre Schneidezähne zu
feilen oder zuzuspitzen", so erzählt Casati in seinem Reiseberichte B. 11. p. li).
In den Mitteilungen /)/. Böluns. E. Kaisers und Paul Eeichards (85) über die ost-
afrikanische Station Kakoma heisst es von ihren Bewohnern, die zu den Wanyamwesi ge-
hören: ..Die beiden oberen mittleren Schneidezähne sieht man nicht selten spitz gefeilt oder
ganz ausg(>schlagen."
Von den Wakamba IxM'ichtet Hölmrl (SC): Auffallend an ihnen ist die Beschneidung
nach muhamedanischer Art und das von beidiMi (ieschl(H'htern gcnibte Zuspitzen der oberen
Schneidezähne: fehlende Zähne niul schlechte (lebisse sind infolgedessen häulig."
Auch die Bewohner vim Ugogo üben die einfache Zuspitzung, wie es aus dem
Berichte^ von Leutnant Hcrrnuon/ (87): ..Die Kinder gehen bis zum mannbaren Alter nackt.
Die beiden oberen Schneidezähne werden nicht nl)erall spitz gefeilt" hervorgeht.
Von den Eingeborenen im Süden des Pangani sagt HühncI (SS): ..Alle aber ohn(>
Ausnahme hatten ihre Zähne spitz, raubtierartig zugefeilt."
.loscf Thomson (SD) erzählt von den l>ewohiUM-n des Dorfes Mswilo am Tauganika:
..Die Leute, welche wir erblickten, hatten alle ihre Vorderzähne spitz gefeilt, und überall
erl)lickte man Tättowiernngen."
Von den Wateita. einem Bantuvolke der Kilimandscharoniederuug. wird die Zu-
si)itzung von mehreren Seiten erwähnt. Josef Tlioins\)it (DO) sagt von den Wateita-l'rauen: ..Hin
IcMchter Stoss hier und da mit der l''eile gibt den krokodilartigen Zähneu eine schärfere Spitze."
Johnsioi) (i)l) berichtet von ihiuMi: ..Die Zähne werden künstlich gefeilt und scharf
zugespitzt, stehen vim Natur aber etwas weit auseinander im Zahnfleisch."
Schliesslich sei noch eine Notiz wm Dr. Haus Mci/cr (92). die sich auf die Wagueno
bezieht, hier angeführt: ..Das Spitzfeilen der oberen uiul das Ausbrechen dei' beiden uiUeren
mittleren Schneidezähne, wodurch dem tiebiss etwas laubtierisches. furchtbares verliehen
werden soll, haben sie mit dn\ Waschamba genuMU."



Bei der eben beschriebenen Art der Zahiuleformierung. die in Afrika bei don nu^istcMi
Völkern den Charakter tMues Stamnu^szeichens angenommen hat. lässt sich eine wirkliche
Zweckmässigkeit nicht verkennen, da die gewaltige» Hilfe eines zugescIiärflcMi (lebisses beim
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