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Professor Oiven war der Aiisiclit. dass diese vor Jahrliunderten eingesetzten Einlagen
nicht zur Füllung von Kavitäten. sondern zur Verzierung der Zähne bestimmt waren.
Cortcz fand vor ca. 8(i0 Jahren in den Ruinen einer Stadt Guatemalas ähnliche
Exemplare eigenartiger Zahnverzierungen. Stephens ist der Ansicht, dass die Naturvölker, in
deren Zähnen num solche Einlagen vorfand, zur Herstellung der zur Aufnahme der letzteren
nötigen Vertiefungen kleine Apparate aus Quarz verwendeten, welche sich in verschiedenen
Grössen vorfanden (28(i).





























Fio-. 22.

Interessante Bemerkungen dieser Art finden wir auch in einem x\ufsatze Hamijs.
der sich im Bulletin de la Soc. d'Anthrop. de Paris 1882 findet und betitelt ist: „Les
inutilations dentaires au 3Iexique et dans le Yucatan."
Ich führe hier die Uebersetzung der uns interessierenden Stellen an: ..Mofa-
PadiUa berichtet von den Indianern der Provinz Panuko. dass sie ihre Zähne nicht nur
zuspitzten, sondern auch Löcher in die Zahnsubstanz bohrten, die sie dann mit einer schwarzen
Substanz verkitteten."
..Die Nachforschungen," so lieisst es an anderer Stelle. ..die auf dem Trümmerfelde von
Tejar. in der Nähe von Medellin. angestellt wurden, haben das Kopffragment einer Statuette
aus gebranntem Ton zu Tage gefördert, die neben dem abgeplatteten Schädel der Tolteken
auch Bohrlöcher an der Vorderfläche der oberen Schneidezähne aufweist, deren kunstvolle
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