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(lioso Sitte dvv Japanci' iihcii. I'aiid ich iiiclit i)('stälij;t. I^s ist viclinclir anziiiicliiiicii. dass sie
den J^iaiicli nicht kennen.
Professor Koganli, 1.einer der Anatomie zu Tokio, der KKi Individuen (Jeso-. Saelialin-
und Kurilen-Aino) zu messen Gelej^enlieit hatte, f^ibt folgendes Urteil über ihre Zähne ab:
,.Die Zähne (l(>r Aiiio sind, wie auch die rntersucliiinji, am Schädel erj^chen hat.
.yewöhnlicli sehr schön, rei^clmässig geformt, massig, meist opak, seltener durchsclieineud.
gelblieh oder namentlich bei den Weibern weiss. Immer sind sie sehr icgelinässig angeordnet,
ist ein sehr guter. — —
und der Zahnbestand
Unter den asiatischen Papuancn sind die H]ingeborenen der Nikobaren zu erwähnen,
die vom 18. Jahre ab ihre durcli enorme (Jrösse bekannten Zähne schwarz färben: ebenso
iialten es die Frauen der Alfuren auf Ceram für eine grosse Schönheit, sciiwarze Zähne
zu haben.
Auch untei- den australischen l'apuanen keimt man die Sitte der einfachen Färbung.
Von den Bewohnern des Kaiser-Wilhelm-Landes erzählt Sieverts fiOT): ..Kine hässliche Sitte
ist das allgemeine Schwarzfärben der prachtvollen weissen Zähne, von der sich mn- jüngere
Mädchen und ärmere Frauen, die den kostspieligen Farbstoff nicht erschwingen kömien,
ausschliessen."

Diese Sitte scheint nach den Berichten von 7>. Hngcn (2()S) entlang der ganzen Küste
von Deutsch-(luin(\i zu herrschen. Das l'^ärbematerial besteht aus einer Art \(»n schwarzer
l^rde. die sich an manchen Orten liudet. Zum (iebraucli vermischt mau diese mit dem Wurzelsaft
eines Nussbaumes, knetet die iMasse zu einem Päckchen und legt dasselbe mehrere Nächte
hiuduich (|uer vor die Zähne. Dadurch eihalten diese eine tiefschwarze, glänzende» Politur.
Auch auf dcMU Pismarck-Archipel ist die Schwarzfärbung der Zähne beliebt. ..Die
Zähne werden auch hier", so schreibt S/rvers, ..wie auf Neu-(Iuinea schwarz gefärbt: doch scheint
diese Sitte nicht über Neu-Meckleid)uig hinaus zu gehen, auf den SalonH)nsius(>lu fehlt sie bereits.
Nur ärmere und jüngere P'rauen lassen die Zähne weiss udcv halbweiss. auch wiid nicht
selten abwechseliul ein Zahn weiss gelassen und der andere geschwärzt." Diese Angabe
S/ci.rrs' wurde bestätigt durch die ISiX; auf der lierliner Kolonialausstellung anwesenden Neu-
Britannier (Bewohner des Bismarck-Archipel): alle hatten sie schwarze, wie |)oliertes Kbeidn)lz
glänzende Zähne. Durch Betelkauen allein lässt sich diese tiefschwarze l-'arbe nicht lieibei-
führcMi. (lanz besonders auffallend ist der (ilanz der gefärbten Zähne. dei- sich auch an den
Schädeln, die jahrzehntelang in den Sammlungen stehen, erhaltiMi hat. Wie die Untersuchung
des Schmelzes lehrt, ist es unter ilvn Papuanen nicht Sitte, vor der l'^ärbung den Schnu'lz
irgendwie zu schädigen, wie es in Indien und auf den ostindischeu Inseln üblich ist. wo
schwarz gefärbte Zähne fast durchweg duff und glanzlos aussehen. Auch die von den
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