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los feniines oxajicront lusago au poiiit de les lediiiie au dessous do lo uivoau". Ein ähnliclier
Gebrauch ist bei Fcliiot (200) von den Tblinkiten der Nordwestküste Nordamerikas angegeben.
Unter den Negervölkern Afrikas habe ich den Gebrauch, die Zahnkrone bis zum
Zalmfieiscli zu entfernen, bei den in Niederguinea wohnhaften Muschikongo angegeben ge-
funden. Nach Zintgraff (201) brechen sie sehr oft obere und untere Schneidezähne aus,
sodass man mitunter nur noch einen ganz schmalen, weissen Rand aus dem Zahnfleische
hervorragen sieht. Ihre Sprache soll trotz dieses Eingriffes noch ziemlich deutlich sein, nur
die Zischlaute sollen sehr schwach und weich auftreten.
Mcnse (202) erwähnt von den Wabuma. einem Volke am mittleren Kongo, die
Horizontalfeilung: ..Die Wabuma" sagt er. ..hatten die oberen Schneidezähne ganz abgefeilt".
Bei ^lumien von Ägyptern will man ebenfalls abgefeilte Zähne beobachtet haben.
Diese Behauptung dürfte aber wohl auf einem Missverständnisse beruhen, indem die
Abschleifung des Gebisses, welche in mehr oder minder hohem Grade sich überall mit dem
Alter vollzieht, mit künsthcher Abfeilung verwechselt worden ist.
Es ist allerdings auffallend, dass die Mumien von Erwachsenen fast regelmässig stark
zugeben —
verkürzte Schneidezähne aufweisen — das will ich gern indessen Avird diese
Tatsache leicht erklärlich dadurch, dass der alten ägyptischen Rasse eine Bissart eigentümlich
war. die ganz besonders leicht und schnell eine starke Abrasion herbeiführen konnte, der
gerade Biss nämlich.
Eine absichtlich herbeigeführte Verkürzung der Zahnkrone würde nienuils eine so
glatte Bissfläche zur Folge haben, wie wir sie an den Mumienschädeln beobachten können:
zudem aber findet man die Pulpahöhlen selbst bei starker Abrasion nur selten freigelegt,
und wenn es wirklich der Fall ist. so sind sie durch reichliche Ablagerung von Ersatzdentin
so stark verengt, dass man die Lumina kaum wahrnimmt, ein Beweis dafür, dass die Ab-
schleifung nicht plötzlich, sondern im Laufe von Jahren erfolgt ist.
Anführen will ich hier noch bezüglich der Ägypter eine Notiz Uüdingcrs (208). nach
der Biinnoihach an ägyptischen Mumien die Beobachtung machte, dass die Zähne konisch
zugefeilt waren.
Ich habe auch hierfür leider keine Belegstücke gefunden. Wie an Mumienschädeln,
so habe ich auch an den Schädeln der präliistorischen Periode eine absichtlich herbeigeführte
Verstümnielunu der Zähne nicht konstatieren können.
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