Page 67 - My FlipBook
P. 67










59


I.'). lIlAlii Im riitorkiot'or tVliIcii (li(> iiiitficicii Scliiicidc/äliiH'.
H). Mciiadi aus .Moschi. 2') Jaliio alt. Zäliiic vollkommen intakt. (Audi die
Sclincidc/äiinc im liitcikicfor vollzälilin. <>ut gehalten, gesund).
17. Kidalo ans .Mosclii. Im Oberkiefer die mittleren Selineid(v,äline nicht nur
stark nach vorne und oben luxiert. sondern nach innen angemeisselt. so dass von jedem der
h(>i(len Zähiu^ auf ihrer nuMliaiUMi Seite etwa ein Drittel fehlt und o'ww grosse Lücke zwischen
ihnen klafft. Im rnterkiefer sind die mittleren Schn(M(l(>zälin{> ausgehehelt. Das übrige
(Jcbiss intakt, gut gehalten, gesund.
Aus diesem Bei-icht ersehen wir. dass neben dem hjitfernen der mittleren unteren
Schneidezähne auch das X'ordrängen der oberen und die Lückenfeilung im (iebrauch sind.
Die typische Deformationsform ist aber bei den Massai unzweifelhaft das Kntfernen
der unteren Schneidezähne.
Höhnel führt auch die iii der Keniagegeiul ansässigen Buma als zahndeformierenden
Stamm an.
Von den Weibern sagt er: ..Die l'nterlippe wird (lurchl)ohrt und die Öffnung nach
und nach derart ausgeweitet, dass ein 7 bis S cm dickes, ungefähr 7 cm langes Stück eines
Ochsenhornes durcligesteckt und darin getragen wird.
Der ^hnid wird dadurch stetig offen gelullten. di(^ Zunge liegt frei. di(> unteren
Schneidezähne sind ausgebrochen; die Sprache ist lallend und der Anblick, i\{}n solche
Weiber bieten, geradezu scheusslich."
Von den Bewohnern dei- deutschen Station Kakoma. die zu (.\o\'\ Wanyamwesi ge-
hören, heisst es in dem Berichte Dr. Böhms, Kaisers nnd Reichcuds (l(i(i):
..Tättowiernng ist bei beiden Geschlechtern gebräuchlich, wenn auch nicht Regel.
Die beiden mittleren Schneidezähne sieht man nicht selten spitz gefeilt oder auch ganz aus-
geschlagen."
H. Juhnsfoti (lß7) führt von den Bewohnern Tawetas (östlich vom Kilimandscharo)
an: ..Allgemein waren ein oder zwei Schneidezähne der oberen Kimilade ausgestossen."
Auch die Djagga üben das Ausbrechen der Zähne: ..Die Spitzfeilnng der oberen
Schneidezähne und das Ausbrechen der unteren nnttleren Schneidezähne geht durch ganz
Djaggaland". sagt Dr. Hans Meyer (168).
Von den Wafiya, die Josef Thomson auf seiner Reise von Jeudwe nach der
Küste antraf, erzählt er (l(ii)): ..Die Wafiya sind von den Walungu nicht zu unterscheiden,
höchstens an einigen Einschnitten an iler Schläfe nnd an der Sitte, sich die unteren Schneide-
zähne auszubrechen. Im ä(|uatorialen Afrika will ich noch die Apono angeben, die die
oberen mittleren SchiuMdezähne ausziehen, in Xieder-Guinea die Muserongo. die die oberen
vier Schneidezähne ausbrechen uiul deren Sprache infolgedessen eine näselnde ist (170).
8"
   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72