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noissrnK (IS|) hciichtct m\s: ..l'm (lern .Militärdienst zu ciitficlicii. lassen sich die
jiiiijiCMi Leute eine An/.;ilil \(in Zähnen, besonders die Schneidezähne anszieheji (»der deren Kronen
anfeilen, l'ni die Caries nacliznahnien. scheinen manche Leute tollendes N'errahren ange-
wendet zu hahen: Nach .\nfeilunL; der Schneidezähne hepinselten sie xon Zeit zu Zeit die
ani^-eteilten Stellen mit l>leiessi«ilösun,u. Dieses Salz vei'wandelte sich nach und nach in
Schwefell)l(M. welches den Z;ihnen sehr fest anhaftete und ihnen ein annähernd cariesartif^ps
Aussehen nah."
..I''üi- die Boobachtuiii»'" .saiit Virchmc. ..wird es (^in interessantes Problem sein, zu
ermitteln, inwieweit die verschiedenen ,\rlen der künstlichen Linwirkunfj;' die l''orni iW^: (ie-
bisses im (Janzen. also die (iestalt der Zahnkiirv(> und damit auch des Gaumens ändern."
Bei der Besprechung' der Zuspitzuns;' ist schon ausi^efiihit. dass bei den iJearbeituniicn
der Zahiikron(> eine X'eränderunii der normalen IJeridii-imgspunkte dei- Zähne den Lmfanii
des Zalinbogens verrin|i>ert. ferner habe ich mich bei der Besprechung der Bearbeitung des
Bongoi>"ebisses über die AVirkung d(^s frühzeitigen Verhistes der unteren vier Incisivi aus-
gesprochen.
Folgendes sei noch diesen Ausführungen hinzugefügt: Wie Spehe versichert, entsteht
infolge des Ausschlageus der imteren Schneidezähne eine Öffnung von der (iestalt einer um-
gekehrten r()mischen \. Damit wii-d folg(>nde. i\v\\ Zahnärzten bekannte Tatsache bestätigt.
Falls ein Zahn aus einem normal gebildeten Zahnbogeu mit vollkommen koirekter Artikidation
entfernt wird, so tritt keine wesentliche Veränderung der Stellung der anderen Zähne ein.
Wenn jedoch zwei oder mehr untere Schneidezähne entfernt werden, so ist gewöhidich die
l'olge. dass der ganze untere Zahnbogen infolge {\q9^ in der .Mitte mangehiden Stützpunktes
nach innen iKMgt und schmaler wird, so dass sich die unteren Fckzäluu» näh(>rn und schli(>sslich
mit ihren medialen Kantenwinkeln sich zu berühren drohen.
Infolgedessen wird aucli (I(M' obere Zahnbogen enger und Schuei(l(>- imd Fckzälinc»
desselben nach vorn gedrängt.
Das allgemeine Gesetz, das bei der \'eiändeiimg der Zahnstellung und somit der
Zahnkurve infolge einer Fntferniuig von ZälnuMi zur Geltung kommt, ist das. dass sämtliche
Zähne das Bestieben haben, medialwärts zu i'ücken.
Bei geschlossener Zahnreihe ist dies nicht möglich, sobald aber durch das Ausziehen
von Zähnen eine Lücke geschaffen wird, ist den dahinterstehenden Zähnen freier Spieliaum
gelassen.