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rmil Iif'/clnnd (!)) schildcit uns (li(> l'ioccdiir do^ Ziiliiicputzcns hei den Waiiyaiii-
wesistämiiuMi. (Ii<' ('IxMit'alls ihr (ichiss zu (Ict'oniiicrcn pflegen, aiisfülirlichci- iiiid zwar t'oljici)-
donnassoii:
..ZiKMst wird iU^y .Mund mit warnuMn Wasser aus über die Zälinc licfalircn : dann werden die Zähne mindestens eine halbe Stunde •»obüfstet.
,<;('rieb(Mi inid mnciniiit. jedoch ohne weitere Zuhilfenahme v(m Wasser und zwar mit einem
Hiigei'dicken Ihtlz. dessen z;ih(> l-"asern an einem l'jule |)inselarti^ zerkaut werden und so die
iJürste ersetzen."
Zahlreiche Ueleiic Hessen sich iu)ch aid'iihren. indessen dürl'ten diese Anj^aben lic-
nüi^cn. um zu zeiiicn. dass auch unkultivierten ^'ölkern (ho Zahnpflo^c nicht fremd ist: aller-
dini;s "iht es auch AusnahiiHMi miter ihnen.
So l)(M-ichtet Schr/Ioiig (1,0) von dem Bewohnern i\i'\- .Xeu-lJebriden: ...\lle haben ein
niäclitigeslicbissaufzuweisen mit gleichmässig- i>estelltcii, schmutzigweissen. ungepntzten Zähnen."
A^)n (]vn Massai in Ost-Afrika erzäldt H. H. Johnsfun (11): ..Die Zähne sind
gewöhnlich sehr hässlieh. Sie sind oft kariös, aber selbst, wenn sie gesund sind, stehen sie
scliiefwiid I*]s unt(Mliegt wohl keinem Zweifel, dass auch die ..glücklichen Wilden" ihren Zähnen
manche böse Stunde \('r(lank(Mi. obiileich wir si^hr w(Miig ül)er Krankheiten der Zähne bei
ihnen hörcMi.
Dass al)(M' di(^ XaturiiUMischen unter Zahnschmerzen zn leiden haben, dürfte die Tat-
sache beweisen, dass sie .Mittel und Wege kennen, dieses Übel zu behandeln und zu be-
seitigen, dass sie sogar zur i'jitfernung der Zähne Instrumente konstruiert haben, die unseren
modernen Zahnzangen nicht unähnlich sind.
DieBeliandlung der Zahnschmerzen bei den Australnegern Victorias beispielsweise besteht
in Banaiien-Umschlägen oder in tagelangei' Einsperrung des Kranken. Die (n'Ijaken wenden
ein Amulett an. das Zahnschmerz vertreibt. Es besteht aus einem kleinen m roher Aus-
führimg in Holz geschnitzten Menschenkopf, dessen ganze untere (iesichtshälfte durch einen
herumgelegten Lai)pen eingehüllt wird.
Ans Sokotö \()n den Haussanegern hat liohert Flegel Instrumente, die bei Zahn-
operatiüuen in .Vnwendnng kommen, mitgebracht und dem .Museum für ^'ölkerkunde in
Berlin einverleibt. Wnx diesen wird das eine, mit Namen Massassaki. zum Lockern des Zahn-
fleisches benutzt, während die anderen Instrumente Zangen sind — awarteki — genannt, mit
welchen die Zähne ausgezogen werden. (12) l'nei'wähnt möchte ich ferner nicht lassen,
dass BenÜeij einheimische .Vusdrücke dei' Kongoneger für Schmerzen in den \'or(lei-
zähnen und fiir Zahuschnierz im allgenuMiuMi in seinem Werke über die Kongoneger-
Sprnche ( I Ml aid'ührl.
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