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Eweneger: am mittleren Kongo noch die Bateke. Bayansi und die Wabari. die ]\Iuschinsclie
am rechten Knangonfer, die Batoba, zu den Bassongo-Mino gehörig, die Eingeborenen im
Süden des Pangani. die Muiza und Manganya im Njassagebiet, wie auch die Tuschilange.
Ueberschaut man das Gebiet der genannten Landschaften und Stämme, so zeigt es
sich, dass die einfache Zuspitzung sich über die ganze Verbreitungsfläche der Neger ausdehnt.
In verhältnismässig grösster Häufigkeit findet sich die Zuspitzung im inneren
Kongogebiete.
Was die Zacken- und Lückenfeilung anbetrifft, so begegnet man ihr als einziger Form
in Dahome. in Togo bei den Kratyileuten. in Kamerun bei den Bakwili. bei den Bewohnern der
Loangoküste. den Basanschi zwischen Kongo und Kuango. in Angola bei den Ambuellas.
Ganguellas und den Luchazeleuten. Ferner findet sie sich bei den Msagara. in Ukami und
Useguha. bei den Wanika. Wassukuma. Wassegora. in Khutu und bei den Wawamba.
Sie tritt als einzige Form nicht so häufig auf wie die einfache Zuspitzung, findet
sich aber auch sowohl unter Sudan- wie Bantunegern. Ihcring betrachtete die Zacken- und
Lückenfeilung in seiner Arbeit noch als eine Eigentümlichkeit der Bantustämme.
Die Horizontalfeilung scheint in Afrika nur ganz vereinzelt vorzukommen, ich
konstatierte sie bei den Muschikongo und den Wabuma.
Bei den meisten anderen, früher genannten Stämmen, die hier bei diesem kurzen
Ueberblick nicht berücksichtigt sind, ist entweder nicht genau festzustellen, ob sie die einfache
Zuspitzung ausüben oder die Lücken- und Zackenfeilung. — oder aber es findet sich bei ihnen
neben dem Spitz- und Eckigfeilen der Zähne auch das Ausbrechen derselben.
Diese Zusammenstellung zeigt, dass die Bearbeitungsverhältnisse der Zähne in Afrika
noch nicht soweit untersucht und geklärt sind, dass darauf hin ganz scharfe Unterscheidungen
gemacht werden können. Vielleicht sind diese in Wirklichkeit garnicht vorhanden.
Aber ehe man dieses Urteil bedingungslos hinstellen kann, erscheint es noch notwendig,
dass alle diese Verhältnisse nach einer einheitlichen Methode und auf gründlichste Weise
beobachtet und untersucht werden.
Wenn daher meine Zusammenstellung zu nicht ganz festen Resultaten führte, so liegt
das teilweise an der Beschaffenheit des Quellenmaterials, das noch an Lückenhaftigkeit und
ungleicher Beobachtungsweise leidet.
Aber man muss bedenken, dass die Erforschung derartiger Merkmale und Erschei-
nungen an den Völkern noch verhältnismässig jungen Datums ist. und man muss die Hoffnung
liegen, dass die Zukunft die vorhandenen Mängel ausgleichen wird.