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Von den Ambuollas. dir auch in dieser Gegend wohnhaft sind, gih dasselbe.
Neben ätjm Fhifos berichtet auch Hermann Soijaux aus diesen Gebieten die
Zackenfeihmg. Von den Dschinganegern am Kuansa erzähU er (117): „Ihre oberen Schneide-
zähne sind an den sicli berührenden Ecken schräg abgestosscn."
Dadurch, dass auch für einige Völker Angolas die Zacken- resp. Lückenfeilung
konstatiert ist, haben wir in ihnen ein Bindeglied gewonnen zwischen den Völkern am Kongo
und den Stämmen der Ovaherero und Ovambo, die. wie wii' gesehen haben, sich gleichfalls
dieser Art der Zahuumgestaltung hingeben.
Erwähnenswert ist schliesslich noch, dass die Zacken- und Lückenfeilung nicht nur
auf das Wohngebiet der Bautustämme beschränkt ist, wie es Ihcrhig in seiner Arbeit angibt,
sondern dass dieser Gebrauch neueren Nachrichten zufolge auch unter Sudannegern ange-
troffen wird.
Klose (HS) sagt von den Kratyilenten des Togogebietes: „Bei vielen Frauen und
Männern bemerkte ich. dass zwischen den mittleren oberen Schneidezähnen ein Dreieck
ausgefeilt war."
Einige von />. Wolf eingesandte Schädel von Kebuhleuten. die ebenfalls im Togo-
gebiet wohnhaft sind, konnte B. Virchoif (110) folgendermassen beurteilen: ..Das (lesicht
mesoprosop — — — die medianen Schneidezähne durch eine /\- förmige Lücke getremit."
Dr. PrcKss (120) berichtet von den Bwealeuten (Bewea — grösstes Bakwilidorf der
Ostseite des Kamernngebirges): „Zwischen den beiden Vorderzähnen hat fast jeder Mann
eine Zahnlücke."
Im Togogebiet scheint die Lückenfeilung sogar die beliebteste Form der Zahnnm-
gestaltung zu sein: die Zahnverhältnisse der auf der Berliner Kolonialausstellung des Jahres
lSi)(5 befindlichen Togoleute, die alle der Küstenbevölkerung von Little-Popo angehörten,
lassen diese Annahme unzweifelhaft erscheinen.
Unter 16 männlichen Individuen dieses Gebietes konnte man folgende Zahnverhält-
nisse feststellen.
No. 1. Zähne gross, vollzählig und tadellos ohne Verstümmelung.
No. 2. Die beiden inneren oberen Schneidezähne /\_|- förmig verunstaltet, das
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Gebiss sonst völlig intakt: Zähne gross und gerade eingepflanzt, gut gepflegt.
No. 3. Obere innere Schneidezähne |_A_J- sonstiges Gebiss intakt.
No. 4. Die oberen inneren Schneidezähne |_A_l'^^^'""^'f^' hearbeitet. das übrige Gebiss
völlig intakt und tadellos gehalten.
No. 5. Zwischen den inneren obeien SchneidezähiuMi eine fast zalinbreite Lücke,
anscheinend rein natürlich, ohne absichtliche Nachhilfe: |_J |_|. das Gebiss sonst nornuil und
völlig intakt.